Deutscher Langhaar  Whippet Club e.V.

Zuchtbuchführender Verein für Langhaar Whippets (Longhaired Whippets)

Rassestandard  


 

Originalrassestandard der LWA (Longhaired Whippet Association)
  Walter A. Wheeler Jr. 1981

 

Allgemeines zum Langhaar Whippet / Longhaired Whippet:
Der Langhaar Whippet / Longhaired Whippet ist ein kleiner bis mittelgroßer, athletischer Windhund mit mittellangem Fell.
Seine Erscheinung vermittelt Eleganz und Anmut ebenso wie Kraft und Geschwindigkeit.
Sein Wesen ist überaus freundlich und ausgeglichen. Er ist hingebungsvoll gegenüber „seines“ Menschen. In häuslicher Umgebung ist er angepasst und ruhig. Er ist mit Freude an der Bewegung, beim Freilauf und in sportlicher Umgebung, dabei.

Fell:
Weich und seidig in der Beschaffenheit, nur soviel Unterwolle, dass sie den Hund wärmt und schützt aber das Fell nicht aufbauscht. Das Deckhaar darf leicht bis stark gewellt sein. Wichtig ist, dass die Befederung von Vorderbeinen, Brust, Hinterteil und Schwanz lang genug ist, um die schöne fließende Form des Hundes zu unterstreichen. Wünschenswert in der Erscheinung des Hundes ist ein markanter Fellkragen, der das Gesicht des Hundes einrahmt. Das Haar an Schnauze, den Pfoten, der Vorderseite der Vorderbeine und im Bereich der Sprunggelenke sollte kurz sein. Die natürliche Fellanlage soll die Silhouette des Hundes unterstreichen. Übermäßiges Fell, welches das Tier beeinträchtigen könnte oder in der Bewegung einschränkt, ist unerwünscht.

Silhouette:
Diese wird bestimmt durch ein anmutiges Erscheinungsbild. Von Eleganz ist die fließende Linie, über Kopf, Hals und den Rücken zum sanften Lendenbogen.
Die untere Linie ist geprägt durch einen tiefen Brustkorb und eine sehr schlanke Taille.
Die obere und untere Linien sind durch die lange, gewinkelt Hinterhand und den würdevollen Schwung des Schwanzes ausgewogen.

Kopf:
Verhältnismäßig lang, breit am Hinterkopf, allmählich verjüngend zu den Augen und dann gleichmäßig weiter über den Fang hin verjüngend bis zu Nase.
Von der Seite betrachtet, verläuft  die Oberkante des Fangs parallel zur Ebene des flachen Schädels, welcher einen sanften Stop hat.
Die Nase sollte schwarz, bzw. bei Hunden in hellen Farben so dunkel wie möglich sein.
Der Fang sollte stark, aber nicht grob sein und in einer guten Harmonie zum Schädel. Nur ein Scherengebiss ist erlaubt.

Augen:
Große, dunkle Augen, möglichst schwarz mit wachem Ausdruck. Die Pigmentierung um sie herum muss geschlossen und in dunkler Farbe sein.
Bei Hunden in aufgehellten Farben und auch bei blauen Hunden, sollen die Augen so dunkel wie möglich sein. Bei diesen Farben sind etwas hellere Augen zu tolerieren. Dieses Merkmal darf nicht zu einem Hellbraun degenerieren.

Ohren:
Rosenohren sind die einzig erwünschte Ohrform.
Das Rosenohr ist ein sehr weiches, gefaltetes Ohr mit einer festeren Muschel.
Ist der Hund aufmerksam, erlaubt die Falte das Ohr anmutig seitlich aufzurichten, ohne nach vorne zu fallen. Ist der Hund ruhig faltet er das Rosenohr wieder fest an die Seite des Halses. Ist es seitlich nach hinten gefaltet, wird die Ohrmuschel sichtbar.

Hals:
Lang und gebogen. Schlank und muskulös. Glatt an der Kehle. Der Hals weitet sich allmählich und elegant bis in die Schulter.

Rücken und Lende:
Der Rücken ist breit, beweglich, stark bemuskelt und lang. Der Rücken hat einen deutlichen Bogen bis über die Lende. Die Lende ist stark bemuskelt. Schnelligkeit und Wendigkeit hängen vom Rücken des Hundes ab. Die weiche Linie des Rückens ist glatt. Sie beginnt am Widerrist mit einem kaum merklichen Bogen, erreicht langsam ihren Höhepunkt am Beginn der Lende und fällt dann sanft und lang ab.
Der Bogen vom Rücken über die Lende zusammen mit der schlanken Taille und im Zusammenspiel mit dem tiefen Brustkorb geben dem Hund sein interessantes Erscheinungsbild.

Vorderlauf:
Von vorne gesehen geradlinig. Vom Erscheinungsbild her sind die Vorderläufe im Knochen ober- und unterhalb des Ellbogengelenkes genauso dick wie das Gelenk selbst. Zehen und Ellbogen sollen weder nach außen oder innen deuten.
Seitlich gesehen sollen die Fesseln kaum wahrnehmbar gebeugt sein, wenn der Hund ruhig steht. An der Rückseite der Vorderläufe ist eine deutliche Befederung gewünscht.

Schultern:
Die Schulterblätter sollen lang, glatt und mit flacher Muskulatur sein.
Die Breite zwischen den Schulterblättern und dem Widerrist soll möglichst schmal, aber proportional angemessen sein, mit Hinblick z.B. auf den Umfang des Brustkorbs. Die Anordnung gut schräg gestellter Schulterblätter ergibt ungefähr einen 90 Grad Winkel zu den Oberarmen.
Diese können leicht länger sein, wie das Schulterblatt.

Brustkorb:
Die Form des extrem, tiefen Brustkorbs ist von großer Bedeutung für die Kontur des Hundes.
Von der „Wespentaille“ im Bereich der Lende soll die Linie des hintern Brustkorbs in einem ansprechenden konvexen Bogen in Richtung des Ellbogens nach unten laufen und seine größte Tiefe direkt hinter dem Ellbogen erreichen. Von hier aus soll sich die Linie auf gleicher Höhe bis vor den Ellbogen fortsetzen, bevor er nach oben schwingt um eine tiefe, gut gefüllte Vorbrust zwischen den Oberarmen zu bilden. Diese Vorbrust sollte auf einer Ebene mit den Vorderläufen sein und nicht bis auf die Höhe der Verbindung von Oberarm und Schulterblatt vorstehen.
Befederung des Brustkorbs ist gewünscht.

Hinterlauf:
Muskulös, lang und gut gewinkelt. Seitlich betrachtet vermittelt sie den Eindruck von Kraft und Schnelligkeit. Gut entwickelte Oberschenkel. Tief gestelltes Sprunggelenk. Verleiht der Erscheinung des Hundes eine Ausgewogenheit zum tiefen Brustkorb und dem langen Hals. Von hinten betrachtet sollte die Hinterhand breit und muskulös sein.

Pfoten:
Die Pfoten sollten gut aufgeknöchelt mit festen Ballen und schön gebogenen, kräftigen Krallen von gemäßigter Länge sein. Sowohl Hasenpfoten mit längeren, mittleren Zehen, und auch Katzenpfoten, mit ihren kürzeren mittleren Zehen sind zulässig.

Rute:
Lang und beweglich. Die Rute erreicht mindestens den Hüftknochen, wenn sie zwischen die Beine nach vorne aufgezogen wird. Die Befederung soll deutlich darüber hinaus reichen. Wenn der Hund sich bewegt, soll die Rute in einem anmutigen Bogen, tief getragen werden. Die vorderen ¾ der Rute sollen nie über dem Niveau der Rückenlinie getragen werden. Die Rute soll nicht in einem engen Bogen, aber auf keinen Fall geringelt getragen werden.

Gangwerk:
Der Hund bewegt sich mit einem entspannten und ebenen Gang. Bei der Vorwärtsbewegung holt er weit aus und bringt sich mit der rückwärtsgerichteten Bewegung mit großem Schub nach vorn. Es wird je das diagonal entgegengesetzte Vorder- und Hinterbein vorgeschwungen und dann wieder aufgestützt.
Enger Gang und übermäßige Auf- und Abbewegung der Beine sind unerwünscht.
Von vorne oder hinten betrachtet, müssen die Beine frei vor- und zurückpendeln ohne Seitwärtsbewegungen. Die Pfoten werden geradlinig unter dem Körperschwerpunkt aufgesetzt.
Zu nah oder zu weit geführte, sich kreuzende und sich in der Bewegung störende Läufe sind fehlerhaft.

Größe:
Die akzeptierten Maße sind für Rüden von 48,26 cm bis 55,88 cm und von 45,72 cm bis 53,34 cm bei den Hündinnen mit einer Toleranz von einem 1,27 cm oberhalb und unterhalb der Extremwerte. Allerdings sollte die Felldicke am Widerrist bei der Messung berücksichtigt werden.

Farbe und Zeichnung:
Jede Farbe und jede Zeichnung ist zulässig.
Farbe und Zeichnung sind aber auch nicht unerheblich. Beides sollte die Schönheit des Hundes insgesamt verbessern und zum Fell passen.


Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.